Dienstag, 18. Juni 2013

Familientreffen in Vancouver

Der Juni bestand hauptsächlich aus „Familientreffen“. Nach Mountain View und San Francisco sollte das nächste in Vancouver stattfinden. Meine Eltern sind innerhalb einer Woche an der Küste entlang mit dem Auto nach Kanada gefahren. Mangels Zeit habe ich die schnelle Variante per Flugzeug (ca. 2 Stunden) gewählt. 


Donnerstag nach der Arbeit bin ich also von San Francisco nach Vancouver geflogen.
In Vancouver bin ich am Flughafen eingesammelt worden und wir sind zu unserer Wohnung im Westend in Vancouver gefahren. Vom 9. Stock eines Hochhauses hatten wir einen tollen Blick über die Bucht und auf den Sonnenuntergang.

Nachdem wir am Freitag das Mietauto abgegeben haben, haben wir uns bei recht trostlosem Wetter (seit meiner Ankunft in den USA hat es mal wieder richtig geregnet!) auf den Weg gemacht, die Stadt zu erkunden. Wir alle waren von den großen Kreuzfahrtschiffen beeindruckt, die täglich zur Reise nach Alaska aufbrechen. 

Kanada!!!


Im Minutentakt starten und landen Wasserflugzeuge

Abreise nach Alaska


Da es leider ziemlich frisch war, haben wir uns im Hafenbereich ein Restaurant gesucht und haben da erstmal Zeit verbracht. Zum Energie tanken und aufwärmen. Nach dem ausgedehnten Mittagessen sind wir nochmal zurück auf das Pier gegangen und plötzlich war viel Aufregung unter den Besuchern dort.
Irgendwann haben wir dann auch gesehen, warum. Die Whale Watching Boote, die in das Hafenbecken reingefahren gekommen sind, haben 4 große Wale vor sich her „getrieben“ und wir konnten die großen Tiere mit beobachten. Sehr beeindruckend.


Wale im Hafen von Vancouver
Eine Skurrilität, die wir anschließend auf dem Weg durch die Stadt entdeckt haben, ist der Jimi Hendrix Schrein. Die Überreste eines Restaurants, in dem Jimi Hendrix' Oma gekocht haben und Jimi als kleiner Junge geholfen haben sollte, wurde zur Gedenkstätte umgebaut. Leider aber nicht im Winter geöffnet, sondern nur von außen zu "bestaunen"...






Trotz des durchwachsenen Wetters am Tag wurden wir am Abend mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt - erst noch direkt am Wasser und später dann von unserem Balkon.

Erholung vom Tag


Aussicht genießen vom 9. Stock



Am Samstag hatte das Wetter dann ein Einsehen mit uns. Glück für uns, denn wir hatten uns eine Stadtrundfahrt in einem offenen Bus vorgenommen. Ganz touristisch sind wir morgens eingestiegen und haben uns durch die Stadt fahren lassen: der Stanley Park, Downtown und Gastown haben sich in strahlendem Sonnenschein und absolut lebenswert präsentiert.


Blick aus dem Stanley Park auf Downtown

Golden Gate Bridge für Arme

Lovely Gastown

Touristen-Leben




Die ausgiebige Mittagspause haben wir in der „Old Spaghetti Factory“ verbracht. Ein tolles Restaurant, das innen aussieht, als sei die Zeit stehengeblieben.


Straßenbahn im Restaurant

Tanksäule zum Aquarium umfunktioniert

Den Abschluss des Tages haben wir wiederum an der Ablegestelle der großen Kreuzfahrtschiffe verbracht. Dieses Mal konnten wir ein anderes skurriles Schauspiel beobachten. Schüler, die sich für ihren Abschlussball herausgeputzt hatten, kamen aus allen Ecken. In langen, kurzen, weiten und engen Kleidern, schrill oder konservativ. Alles war dabei. Beim Bestaunen hätten wir fast den letzten Bus zurück zum Haus verpasst…

Am Sonntag haben sich dann gegen Mittag die unsere Wege wieder getrennt. Meine Eltern sind mit Taxi, Bus und Fähre weiter auf die Insel Victoria, um ein paar Tage auf Victoria Island zu verbringen. Ich bin mit Bus, U-Bahn und Flugzeug gegen Abend wieder zurück nach San Francisco geflogen.

Blick zurück auf Vancouver

Dienstag, 11. Juni 2013

Die Tücken der Technik

Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen von unserem Ausflug in den Yosemite Nationalpark. Zu fünft haben wir uns auf Campen und Wandern eingestellt. Aufgrund des vielen Gepäcks sind wir mit zwei Autos unabhängig voneinander am Freitag nach einem kleinen Sommerfest im Office gestartet. Das erste Auto mit Proviant und Zelt wollte den Zeltplatz finden und das zweite Auto inklusive mir wollten dann am Campingplatz dazustoßen. Der musste aber erstmal gesucht werden, da wir keine Reservierung hatten.


Long story short - bereits ca. 100 Meilen vor dem Park konnten wir die anderen telefonisch nicht mehr erreichen, sodass uns langsam aufging, dass es im Park womöglich keinen Handyempfang gibt. Und um das Herzstück, das Yosemite Village, herum, gibt es ca. 30 Campingplätze, sodass wir mit dem Suchen eigentlich nicht wirklich anfangen mussten.
Wir haben dann versucht, noch ein Hotelzimmer oder ein fest installiertes Zelt zu bekommen. Aber alles war voll oder viiieeel zu teuer. Zwischendurch haben wir noch einen Ranger getroffen, der uns besorgniserregende Geschichten von den Bären erzählt hat, die im Park wohnen und in Autos einbrechen. Das Schlafen in Autos ist also auch STRIKT verboten.

Hilft auch nicht, wenn es mittlerweile schon mitten in der Nacht ist und wir alle drei ziemlich kaputt waren. Also sind wir einige wenige Kilometer raus aus dem Park gefahren und haben uns an die Straße zwischen andere Autos gestellt. Und vielleicht nochmal zum Klarstellen: wir waren in einem MINI unterwegs... immerhin ein Countryman (nicht gerade ein Raumwunder, aber seit letztem Wochenende wollen wir ihn in Camperman umbenennen).

Ein Countryman/ Camperman
Meine beiden Mitfahrer waren gerade draußen am Auto, als auch noch plötzlich die Polizei angefahren kam. Sie sind gaaaanz langsam an den Autos vorbei gefahren und haben mit Taschenlampen in die Autos geleuchtet. Die beiden Jungs haben sich neben dem Auto versteckt und ich mich auf der Rückbank tot gestellt. Glück gehabt!!!
Das Essen haben wir dann in eine Tüte gepackt und weit vom Auto weg auf ca. 2m Höhe in den Baum gehängt. Ein Bär hätte nämlich ganz sicher nicht auch noch Platz im MINI gehabt. Und dann haben wir es uns "bequem" gemacht: Anton auf dem Fahrersitz, Martin auf dem Beifahrersitz und ich quer auf der Rückbank. Ein Fenster einen Spalt geöffnet. Leider gibt es keinen "Bildbeweis" der Szenerie...
Aus irgendeinem Grund ist keiner der Ranger auf den kleinen Mini aufmerksam geworden, dessen Scheiben schon nach einer Stunde völlig beschlagen gewesen sind. Und wir konnten bis 7 Uhr morgens an dem Platz bleiben... und mehr oder weniger erholt am Samstag starten.
Randnotiz: Als wir unser Essen mit der Tüte vom Baum holen wollten, waren nur noch Fetzen der Tüte da. Ob es ein Bär war, wissen wir nicht... aber offensichtlich gab es ganz in unserer Nachbarschaft richtig große hungrige Tiere...

Eigentlich hatten wir alle fünf die Wanderung auf den Halfdome geplant, für die wir uns extra für eine Permit beworben hatten. Aber wir waren erstmal nur zu dritt und ohne Plan, wo die anderen waren. Wir sind dann erstmal in das Yosemite Village gefahren, wo wir noch Proviant für die Wanderung kaufen wollten. Und ein bisschen Wasser im Gesicht sollte auch nicht schaden.
Als wir zu unserem Auto zurück sind, haben wir auf einmal das zweite Auto von Stefan und Alex gesehen! Was ein Zufall! Kurze Zeit später kamen auch sie aus dem Visitor Center und die Wiedervereinigung war perfekt :)

Wiedersehen
Dann also doch alle 5 los in Richtung Wanderweg: 22,6 km, 1600 Höhenmeter. Rauf auf das Wahrzeichen vom Yosemite Nationalpark - den Half Dome. Und dann wieder runter...


Die Wandertruppe
Vernal Fall (Fallhöhe ca. 65 m)
Abkühlung am Vernal Fall



Nevada Fall (Fallhöhe ca. 146 m)


Half Dome - da soll's rauf??

Nicht ganz oben... sichtlich geschafft.


Aussicht - fast vom Gipfel
Leider habe ich auf dem Felsen gemerkt, dass ich den restlichen Weg ganz ohne Schatten und bei großer Hitze nicht mehr schaffen würde. So habe ich beschlossen, alleine umzudrehen, sodass ich mir den Aufstieg über die Cables erspart habe, allerdings auch den grandiosen Ausblick nicht in "live" erleben konnte:







Wanderweg

Gesteinsformationen

Abkühlung auf dem Rückweg

Den Abend haben wir dann am Lagerfeuer mit Gitarre und Steaks verbracht. Und ich hatte das Zelt in der Nacht alleine, da die Jungs unter dem Sternenhimmel verbringen wollten. Nach den ganzen Bärengeschichten  habe ich das Zelt bevorzugt. Da ich am nächsten Tag auch nur ca. 10 % der Mückenstiche wie die Jungs hatte, wurde ich in meiner Entscheidung bestätigt.

Am Sonntag sind wir dann noch weiter an den Mono Lake gefahren. Es ist ein Natronsee, der einerseits besonders alkalisch als auch besonders salzhaltig ist. Da an dem See vor vielen Jahren großer Raubbau betrieben worden ist, ist der Wasserstand extrem gesunken und Gebilde aus Kalktuff, die unter Wasser entstanden sind, sind sichtbar geworden.

Mono Lake
Kalktuff-Formationen


Ein bisschen staubig dort...

Alles in allem ein super Wochenende ... auch wenn es ziemlich chaotisch begonnen hat.